Mehr als nur Stressbewältigung: Coaching und Somatic Experience in der Burnout-Prävention
- Laura Lombardini
- 10. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Nov. 2024
In der zunehmend dienstleistungsorientierten Schweiz steigen die Risiken von psychischen Erkrankungen, allen voran Burnout. Arbeitsausfälle aufgrund von Burnout haben im Jahr 2022 um alarmierende 20% zugenommen. Die Hälfte dieser Fälle endet in Kündigungen, und der Trend deutet darauf hin, dass diese Zahlen weiter steigen werden.
Eine Befragung der Gesundheitsförderung Schweiz zeigt, dass fast ein Drittel der Erwerbstätigen im Jahr 2022 mit deutlich mehr Belastungen als Ressourcen kämpft, während sich 45,4% im sensiblen Bereich bewegen. Dieses Ungleichgewicht kann zu emotionaler Erschöpfung führen.
Die Folgen von chronischem Stress und Burnout
Stress wirkt sich nicht nur kurzfristig aus, sondern kann langfristig die psychische und physische Gesundheit schädigen. Neben kognitiven Beeinträchtigungen erhöht chronischer Stress das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Problemen, Diabetes, Tinnitus, Depressionen, Angstzuständen und Burnout. Auf organisatorischer Ebene führt Burnout zu erhöhtem Krankenstand, sinkender Produktivität und steigenden Kosten im Gesundheitswesen.
Die Bedeutung von Prävention
Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung von Prävention deutlich. Burnout beeinflusst nicht nur individuelle Leben, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Es ist entscheidend, frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen, um individuelles Wohlbefinden zu fördern und gesellschaftliche Kosten zu reduzieren.
Coaching und Somatic Experience als präventive Werkzeuge
Hier kommen Coaching und Somatic Experience (SE) als ergänzende Werkzeuge ins Spiel. Coaching analysiert vor allem Haltung und Verhalten lösungsorientiert, während SE auf der Auflösung von traumatischem Stress durch das Erlernen der Selbstregulation von Gefühlszuständen durch den Körper basiert. Die Integration beider Ansätze ermöglicht eine tiefgreifende Veränderung, indem sie auf kognitive Bewertungen, Emotionen und physische Empfindungen gleichermassen eingeht.
Die Integration von SE bietet die Möglichkeit, tiefer liegende emotionale Muster zu erkennen und zu transformieren. Peter Levine, Begründer von Somatic Experience, betont die Bedeutung des Gewahrseins der eigenen physischen Empfindungen und Gefühle für ein selbstbestimmtes Leben. Viele unserer Ziele würden wir deshalb nicht erreichen, weil wir dafür lediglich die Selbstkontrolle als Mittel verwenden. Der Zugang zu unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis und die Fähigkeit, diese Mechanismen zu verstehen und zu transformieren, ermöglicht langfristige Veränderungen und trägt zur Prävention von Burnout bei.
In einer Zeit, in der psychische Belastungen zunehmen, sind Coaching und Somatic Experience keine Luxusressourcen, sondern essenzielle Werkzeuge, um individuelle und gesellschaftliche Resilienz zu fördern.
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